Neunter Khaṇḍa.

[198] 1. Hingegen Indra, ehe er noch bei den Göttern angelangt war, hatte dieses Bedenken: »Ebensowohl wie, wenn dieser Leib schön geschmückt, mit schönen Kleidern angetan und ausgeputzt ist, auch dieses [im Leibe bestehende] Selbst schön geschmückt, mit schönen Kleidern angetan und ausgeputzt ist, ebensowohl ist auch dieses Selbst, wenn der Leib blind ist, blind, wenn er lahm ist, lahm, wenn er verstümmelt ist, verstümmelt; auch gehet es, mit dem Untergange des Leibes, zugleich mit zugrunde. Hierin kann ich nichts Tröstliches erblicken.« – 2. Und er kam abermals mit dem Brennholze in der Hand heran. Aber Prajâpati sprach zu ihm: »Dieweil du, o Maghavan, zufriedenen Herzens zusammen mit Virocana von hinnen gezogen bist, was begehrest du, dass du abermals herankommst?« – Und er sprach: »O Ehrwürdiger! ebensowohl wie, wenn dieser Leib schön geschmückt, mit schönen Kleidern angetan und ausgeputzt ist, auch dieses Selbst schön geschmückt, mit schönen Kleidern angetan und ausgeputzt ist, ebensowohl ist auch dieses Selbst, wenn der Leib blind ist, blind, wenn er lahm ist, lahm, wenn er verstümmelt ist, verstümmelt; auch gehet es, mit dem Untergange des Leibes, zugleich mit zugrunde. Hierin kann ich nichts Tröstliches erblicken.« – 3. »Freilich steht es so damit, o Maghavan«, sprach er; »ich will dir aber dasselbe noch weiter erklären; verweile andre zweiunddreissig Jahre als Schüler!« – Und er verweilte andre zweiunddreissig Jahre als Schüler. Da sprach er zu ihm:

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 198.
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