Önyloxyd

[302] Önyloxyd, C6H5O, ist das Oxyd des Radicales Önyl, C6H5, welches mit dem Radical der Metacetonsäure (Propionsäure) isomer ist. Das Hydrat des Ö. ist das Aceton, Essiggeist (Essigalkohol), C6H5O, HO = C6H6O2; aus diesem stellt man das Ö. durch Behandeln mit Schwefelsäure dar; es bildet eine helle, farblose Flüssigkeit von eigenthümlich aromatischem Geruche, welche bei 120° unzersetzt siedet, angezündet mit heller leuchtender Flamme verbrennt, sich nicht in Wasser, leicht aber in Alkohol löst. Es vereinigt sich mit den Sauerstoffsäuren. Mit Schwefelsäure bildet das Aceton zwei verschiedene Säuren, die Önylschwefelsäure, C6H5O + SO3, u. die Önyldoppelschwefelsäure, C6H5O + 2SO3. In ähnlicher Weise sind Önylphosphorsäure u. önylphosphorige Säure dargestellt worden. Wird das Aceton mit Salzsäure od. Phosphorchlorid erhitzt, so bildet sich Önylchlorür, C6H5Cl. Wenn man Aceton mit Schwefelsäure destillirt, so erhält man das Önol (Mesitylol, Mesithylen), C18H12. Die Acrylsäure verhält sich der Zusammensetzung nach zum Aceton wie die Essigsäure zum Alkohol. Mit dem Ö. ist das Metaceton isomer.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 302.
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