[17] Abbreviatur (v. lat.), Abkürzung der Schrift, besteht darin, daß man ein Wort od. eine Sylbe entweder nur mit einigen od. auch nur mit einem, u. zwar dann gewöhnlich mit dem Anfangsbuchstaben, od. daß man Wörter od. Redensarten mit einem Zeichen bezeichnet. Die A-en werden angewendet, um beim Schreiben Zeit u. Raum zu gewinnen. Obgleich die A-en in der Willkühr jedes Schreibenden liegen, so gibt es doch auch eine große Anzahl derselben, welche allgemein angenommen sind. Die A-en kommen als Tironianische Noten (Zeichen) u. Sigla (Anfangsbuchstaben), s. b., schon bei den Römern vor, bes. ausgedehnt ist der Gebrauch in den, im Mittelalter geschriebenen Codices alter Schriften u. Urkunden, deren Kenntniß die Diplomatik lehrt; in neuester Zeit hat das Schriftkürzen in der Stenographie (s.d.) eine wichtige Anwendung gefunden. Aus der Zusammenziehung der Siglen von Namen, bes. Künstlernamen, entstanden die Monogramme (s.d.). Die Schrift mit willkührl. Zeichen, damit dieselbe nicht von Andern gelesen werden kann, nennt man Chiffreschrift (s.d.), u. gehört nicht hierher.