Alpenpflanzen

[351] Alpenpflanzen (Alpenflora), auf den Alpen u. hohen Gebirgen heimische, nur in gewisser Höhe mit der oberen Grenze der Gesträuche beginnende u. mit der Schneegrenze aufhörende, in der daselbst herrschenden feuchten Atmosphäre gedeihende, deshalb in Gärten der Ebene schwer zu cultivirende Pflanzen. Da aber die Schneelinie auf sehr verschiedenen Höhen verläuft, so beruht der Begriff A. nicht auf der relativen Höhe des Standorts, sondern auf den herrschenden mittleren Temperaturverhältnissen, u. ihre Zone sinkt im mittleren Europa an ihrer nördlichen Grenze, dem Riesengebirge, auf 4000 Fuß herab, indeß sie auf den Alpen u. Pyrenäen bis 9000 Fuß u. noch darüber hinausreicht. Die Alpengewächse bilden eine sehr charakteristische Flora: meist niedere Gewächse, mit entweder behaarten, od. steifen lederartigen od. fleischigen Blättern, weißen od. blauen, seltner gelben od. rothen Blüthen. Von manchen Gattungen sind alle, von andern viele Arten, A., so von Aretia, Primula, Gentiana, Soldanella, Saxifraga, Rhododendron.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 351.
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