Amĕthyst

[415] Amĕthyst (v. gr.), Art des Quarzes, ganz- od. halbdurchsichtig (oft nur durchscheinend), gewöhnlich violenblau (Amethystblau), auch weißlich, grünlich, gelblich, graulich strahlig, mit stengeligen Absonderungen, fast reiner Kiesel, mit etwas Mangan u. Eisenoxyd gefärbt, Bruch muschelig; Vorkommen: derb u. in Krystallen, in Gängen u. Höhlen der Gebirge, auch in Achatkugeln in verschiedenen Ländern, am schönsten in Murcia (Spanien). Haar-A. heißt er, wenn strahlförmige Krystalle von Strahlstein, Rubin u. dgl. in ihm eingesprengt sind; der Orient-A. (Amethystsaphir, Violetter Rubin) ist härter u. glänzender als A. u. wie violetter Saphir. Dergleichen wird, wenn er vorzüglich hart u. schön gefärbt, bes. schön violett ist, zu Ringen u. anderem Schmuck, Bechern, Vasen etc. verarbeitet u. deshalb zu den Halbedelsteinen gezählt. Ein in Sibirien gefundenes, im kaiserlichen Cabinet zu Petersburg befindliches Stück A. wiegt 280 Pfund. Bei den Alten u. im Mittelalter bis auf Albertus Magnus galt der A. u. die daraus geschnittenen Gefäße od. nur bei sich getragen für gegen die Trunkenheit wahrend. Daher heißen Mittel gegen die Trunkenheit od. Trunksucht Amethysia.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 415.
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