Atrŏphie

[905] Atrŏphie (v. gr.), 1) (Darrsucht), Mangel an Nahrung od. Ernährung; 2) Abmagerung; 3) Auszehrung des ganzen Körpers od. einzelner Theile, so der Hoden, der Augen; bes. aber 4) (A. infantum, Pädatrophie), Krankheit der Kinder, bes. im 3. u. 4. Jahre, deren nächste Ursache eine chronische Entzündung u. Anschwellung der Gekrösdrüsen u. mangelhafte Bereitung u. Aufsaugung des Nahrungssaftes ist, mit Abmagerung der Extremitäten u. Austreibung des Unterleibs, unregelmäßigem, meist gefräßigem, nach Mehlspeisen verlangendem, Fleisch verabscheuendem Appetit, starkem Durst, Durchfall od. öftere Verstopfung u. Trägheit des Stuhlgangs, eingefallenem, blassem Gesicht, oft sehr entwickelten od. auch abgestumpften Geistesfähigkeiten. Oft sind auch Würmer im Spiele. Die Heilung wird, wenn der Organismus nicht schon zu sehr darniederliegt, durch zweckmäßige Diät, Bäder etc. unter Beihülfe solcher Medicamente, die zum Zweck haben, die Verdauung zu kräftigen u. zu regeln, erstrebt, s. Marasmus. Daher Atropisch, an A. leidend, darauf Bezug habend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 905.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika