Aufreißen

[938] Aufreißen, 1) (Land.), so v.w. Aufbrechen 7); 2) einen Bauma., im Frühjahr mit der Messerspitze einen Riß in die Morgenseite desselben machen, damit der überflüssige Saft sich verliert u. der Stamm an Dicke zunimmt; 3) ein Stück Tuch, es einige Mal mit der Karde kratzen, um die rauhen Haare u. das Filzige weg zu nehmen; 4) (Bauk.), einen Gegenstand, z.B. ein Gebäude, in seinen sichtbaren Formen u. Verhältnissen auf einer Ebene darstellen. Eine solche Zeichnung heißt Aufriß, u. dieser ist ein Aufriß überhaupt, wenn er den Gegenstand von vorn, u. ein Seitenaufriß, wenn er denselben von der Seite gesehen darstellt; 5) (Herald.), ein Wappen, es kunstmäßig u. mit den gehörigen Farben abbilden.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 938.
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