Bürschen

[494] Bürschen, das Erlegen des Hochwildes mit der Büchse, indem man sich an dessen Stand heranschleicht. Der Bürschengang erfolgt gewöhnlich früh u. Abends, wo das Hochwild auf jungen Schlägen, auf Waldwiesen u. Rändern Nahrung sucht. Geschieht dies zu Anfang der Brunftzeit (Anfang Sept.) auf den Brunstplätzen, wo die Hirsche mit einander zu kämpfen pflegen, so heißt dies Brunftbürsche. Man knickt bei dieser B. Zweige ab, um den Hirsch glauben zu machen, daß ein anderer Hirsch nahe. Der Jäger sucht das Hochwild auf Plätzen auf, wo es gewöhnlich steht, u. schleicht, sobald er es erblickt, gegen den Wind, bis auf Schußweite (100–150 Schritte) heran. Sobald er auf die gehörige Entfernung genaht ist, schießt er das Wild auf das Blatt. Rehböcke u. Damhirsch werden das ganze Jahr, Schmalthiere, Spießer u. Kälber von Pfingsten bis in den December, Hirsche vom Juli bis Mitte Sept. u. alte Thiere von Mitte August bis in den December (Bürschzeit) gebürscht. Zuweilen wendet man den Bürschwagen (s.d.) u. das Bürschpferd (s. Schießpferd), beide um den Jäger zu verdecken, bei dem B. an.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 494.
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