Baldrianöl

[237] Baldrianöl (Valerianöl), soll nicht in den B-wurzeln präexistiren, sondern erst durch die Einwirkung von Wasser entstehen; das feinste, nicht rectificirte Öl ist neutral, von nicht unangenehmem Geruche, fängt bei 160° an zu sieden, der Siedepunkt steigt aber schnell bis über 200°; an der Luft verharzt sich das B. schnell u. nimmt dadurch erst den ihm gewöhnlichen penetranten Geruch an; das rohe B. ist ein Gemenge von mindestens 5 verschiedenen Substanzen, deren Quantität nach Alter, Ort der Aufbewahrung etc. wechselt; die 2 wichtigsten dieser Bestandtheile sind ein sauerstofffreies Öl, das Borreen, u. ein. sauerstoffhaltiges, das Valerol (s.d.). Die wenigen wesentlichen Bestandtheile, Valeriansäure, ein Harz u. eine Kampferart sind durch Einfluß von Luft u. Feuchtigkeit auf die ersteren wohl erst entstanden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 237.
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