Barūch

[363] Barūch (hebr., d.i. der Gesegnete), Sohn Nerijas, Freund u. Gefährte des Propheten Jeremias, dessen Orakel er niederschrieb; er ward während der Belagerung Jerusalems durch Nebukadnezar gefangen gehalten, bekam aber von dem Sieger die Freiheit, seinen Aufenthalt beliebig zu wählen. Er blieb zuerst in Palästina u. ging später mit Jeremias nach Ägypten. Nach Einigen starb er in Ägypten, nach Andern 12 Jahre nach Jerusalems Zerstörung in Babylonien. Nach dem ihm zugeschriebenen, aber unechten Buche Baruch, welches sich unter den Apokryphen des A. T. findet u. einen Brief der gefangenen Juden in Babylonien an die Juden in Palästina u. eine Ermahnungs- u. Trostschrift an eben dieselben enthält, soll sich B. um die Zeit der Zerstörung Jerusalems in Babylon befunden haben; in der Londoner Bibelpolyglotte findet sich eine syrische u. arabische Übersetzung des Buches B. u. ein syrischer Brief des B. an die exilirten Stämme. Angehängt ist als Cap. 6 ein ebenfalls unechter Brief des Jeremias an die Israeliten in Babylon gegen die Thorheit des Götzendienstes.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 363.
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