Bardewieck

[323] Bardewieck (Bardewyk, Bardorum [Bardonis] vicus), Marktflecken an der Ilmenau im Amte Winsen des hannöverschen Fürstenthums Lüneburg, schöne Domkirche, Stift, Superintendentur, Gartenbau (daher Bardowiecker Kohl, niedriger Braunkohl), Leinweberei; 1450 Ew. – B., die älteste Stadt RDeutschlands, erhielt von Karl d. Gr. einen bischöflichen Sitz, ward 805 zum Handelsplatz mit den nördlichen Staaten bestimmt u. kam unter Otto d. Gr. an das Haus der Billungen; als es aber unter Herzog Bernhard von Sachsen dem aus der Verbannung zurückkehrenden Heinrich dem Löwen, seinem alten Herren, die Thore verschloß u. die Belagerer beschimpfte, ward es den 29. Oct. 1189 erstürmt u. bis auf die Kirchen zerstört. Von B. zog sich der Handel nach Hamburg, u. B. ist seitdem ein Flecken geblieben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 323.
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