Beinbruch

[501] Beinbruch, 1) Knochenbruch (s.d.) überhaupt; insbesondere Bruch des Ober- od. Unterschenkels. Zur Cur von Beinbrüchen bedient man sich der Beinlade u. der Beinbruchmaschine. Die Beinlade ist eine Rinne, Kasten od. Gestell zur Ausnahme des gebrochenen, eingerichteten u. verbundenen Gliedes, worin demselben eine, die Einrichtung bewahrende, die Bewegung befördernde, auch die Wiederholung des Verbandes in der Lage des Gliedes gestattende. gewöhnlich auch Ausdehnung u. Gegenausdehnung bewirkende Vorrichtung, vorzüglich für Unterschenkelbruch; die vorzüglichste erfand Posch, andere Ree, Faust etc. Die Beinbruchmaschine, eine Maschine, durch welche die Bruchenden zerbrochener Knochen, wenn sie sich über einander geschoben haben u. in ihre naturgemäße Lage zurückgebracht sind, darin bis zur völligen[501] Heilung festgehalten u. gegen erneuerte Verschiebung gesichert werden sollen; am zahlreichsten sind die für den Bruch des Schenkelhalses, des Ober- u. Unterschenkels. Zweckmäßiger sind die Beinbruchschweben, Maschinen, um dadurch dem übrigen Körper bei möglichst bequemer Lage des mehr od. weniger schwebend erhaltenen Gliedes die größtmögliche Freiheit der Bewegungen zu geben, ohne daß dadurch dem Gliede selbst ein Nachtheil geschieht. Letztere erfanden Löffler, Sauter, Braun, Koppenstädter, Toler, Faust, Prael, Schmidt, Mayer, Gräfe, Dornblüth u. And. Die Beinbruchschweben sind meistens auch mit Ausdehnungsapparaten verbunden; 2) so v.w. Beinbrech.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 501-502.
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