Berenīke [2]

[591] Berenīke (a. Geogr.), 1) früher Hesperis, Stadt in Kyrenaika, auf dem nordwestlichen Vorgebirge Pseudopenias, nach Berenike (s.d. 2), der Gemahlin des Ptolemäos Euergetes, B. genannt; war meist von Juden bewohnt; der Kaiser Justinian ließ sie neu befestigen u. Bäder anlegen; jetzt Benegasi, mit wenig Überresten der alten Stadt; 2) (Beronike), Stadt in Oberägypten, an der Grenze Äthiopiens, im innersten Winkel des Sinus immundus; eine für den arabischen u. indischen Handel wichtige Seestadt, welche Ptolemäos Philadelphos anlegte u. zu Ehren seiner Mutter Berenike (s.d. 3) benannte; dieser König ließ auch eine Straße von Koptos nach B. anlegen. In der römischen Zeit hatte die Stadt u. Umgegend einen eigenen, in B. residirenden Präfecten (Praefectus Berenicidis). Ruinen von B. beim jetzigen Ras Bernos; 3) B. Epidires (Dire), Stadt in Äthiopien, auf dem Vorgebirge Dire, an der Enge des Arabischen Meerbusens; 4) früher Eziongeber, Seestadt, nahe am Elanitischen Busen, im Peträischen Arabien; aus dem Hafen von B. schickte Salomo seine Schiffe nach Ophir; jetzt Assyun, nach Anderen Bahar el Akaba.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 591.
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