[719] Biard (spr. Biahr), 1) Pierre, Bildhauer u. Baumeister, geb. 1559 in Paris; verfertigte die Bildsäule Heinrichs IV. auf dem Pontneuf, welche in der Revolution zerstört wurde; er st. 1609. 2) Franç. [719] Aug., geb. 1800 in Lyon, bildete sich daselbst zum Maler, bereiste Spanien, Griechenland u. die Levante u. sammelte auf diesen Reisen Skizzen, nach denen er verschiedene Gemälde ausführte. 1839 ging er nach Grönland u. Spitzbergen, wo er ebenfalls Skizzen entwarf, die er nach seiner Heimkehr zu Gemälden verarbeitete. B. ist einer der bedeutendsten lebenden Genremaler Frankreichs, u. sowohl seine Darstellungen ernster, oft grausiger Scenen, als auch seine heiteren Genrestücke fanden großen Beifall u. wurden häufig durch den Stich vervielfältigt. Am bekanntesten darunter sind: Araber in der Wüste vom Samum überfallen; Odaliske zu Smyrna; der Sklavenmarkt; eine Bande herumziehender Jongleurs; Kampf mit den Eisbären. Letzteres, sowie einige andere Stücke befinden sich in der Schletterschen, jetzt städtischen Gemäldegallerie zu Leipzig. Wegen einiger ans Obscöne streifender Genrebilder erhielt er den Namen eines Paul de Kock der Malerei. Im Geschäftsfach hat er sich gleichfalls versucht, aber ohne Glück.