[812] Biard (spr. bīar), François, franz. Maler, geb. 8. Okt. 1798 in Lyon, gest. 20. Juni 1822 in Paris, ward in der Kunstschule zu Lyon gebildet und machte dann Reisen durch Spanien, Griechenland, Syrien und Ägypten. 1833 stellte er ein Bild: Araber in der Wüste vom Samum überfallen, aus und begründete damit das ethnographische Genre in der französischen Malerei. Weit mehr zeichnete sich B. in der Darstellung komischer und burlesker Situationen aus. Zu ihnen gehören: die Springerbande, die bei Regenwetter auf Zuschauer wartet; Folgen eines Maskenballes, das Handgemenge einiger Masken mit der Polizei; das Familienkonzert, eine Satire auf Wunderkinder und Familiengenies. Ein düsteres Bild trostlosen Clends ist sein Sklavenmarkt an der Goldküste Afrikas. 1839 besuchte B. Grönland und Spitzbergen und sammelte in 6 Monaten eine große Zahl von Naturstudien und Skizzen. Sein berühmtestes Bild aus diesem Gebiet ist der Kampf mit den Eisbären, den ein Fischerboot im Polarmeer besteht (im städtischen Museum zu Leipzig). Bekannte Werke von B. sind außerdem: die Ohrenbeichte, reisende Komödianten auf der See, Linnes Jugendleben. Eine in den Jahren 1858 und 1859 ausgeführte Reise nach Brasilien beschrieb B. in dem illustrierten Werk »Deux années an Brésil« (Par. 1862).