Birgittenorden

[806] Birgittenorden (Orden des Weltheilandes, Birgittaner), die von der Sta. Birgitta in dem, 1344 von ihr erbauten Kloster zu Wadstena gestiftete u. 1370 von Urban V. bestätigte Vereinigung von Nonnen (Birgittinnen) u. Mönchen (Birgittiner) unter Einem Dache. In jedem Kloster ihres Ordens sollten 60 Nonnen, 13 Priester, 4 Diakonen u. 8 Laienbrüder leben, so aber, daß Mönche u. Nonnen einander nie sahen, von Almosen lebten, sich mit Mariendienst u. Todeserinnerung beschäftigten u. von der Äbtissin mit Hülfe eines aus den Priestern gewählten Beichtvaters regiert wurden. Beide Geschlechter erhielten graue Kutten, die Nonnen eine Krone von drei weißen Streifen mit fünf rothen Flecken, die Mönche roth u. weiße Kreuze, Dänemark, Norwegen, England, Niederland, Deutschland (das berühmteste in Augsburg), Italien, Portugal etc. errichteten diesem Orden Klöster. Durch die Reformation um die meisten seiner Klöster gebracht, hatte der Orden im 18. Jahrh. nur noch vier in Deutschland (Marienforst u. Sion im Kölnischen, Marienbaum in Kleve u. Altmünster in Baiern), welche nun auch aufgehoben sind.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 806.
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