Bonplānd

[78] Bonplānd (spr Bongpläng), Aimé, geb. 1773 in La Rochelle, studirte in Paris Medicin u. Botanik, folgte 1799 Alex. v. Humboldt nach SAmerika u. war bes. für die Botanik thätig, lernte mehr als 6200 neue Pflanzenarten kennen u. nahm Theil an der Herausgabe von Humboldts großer Reisebeschreibung. Zurückgekehrt, wurde er 1804 Vorstand des Gartens zu Navarra u. Malmaison; 1818 ging er als Professor der Naturgeschichte nach Buenos-Ayres, begann 1820 eine neue Untersuchungsreise in das Innere von Paraguay u. legte zu St. Ana, am NUser des Parana, Pflanzungen von Paraguay-Thee u. eine Indianercolonie an, welche durch Truppen des Dr. Francia zerstört wurden; er selbst wurde gefangen nach Assomption geführt u. als Garnisonsarzt in ein Fort geschickt. Später leitete er die Arbeiten an einer großen Heerstraße, wurde nach einer anderen Gegend, wo er über eine Handelsverbindung zwischen jenem Land u. Peru Aufsicht führte, abgesandt u. setzte hier seine botanischen Forschungen fort; 1829 freigegeben, kehrte er zunächst nach Buenos-Ayres zurück, ging später nach Brasilien, wo er sich mit einer Indianerin verheirathete, u. zog sich nach Borja, einem Flecken in Uruguay, wo er eine Plantage anlegte, zurück. Er schrieb: Plantes équinox. récueillés au Méxique, Par. 1808–16, 2 Bde.; Monographie des mélastomes, 1809–16, 2 Bde; Description des plantes, que l'on cultive à Navarre et à la Malmaison, Par. 1813–17, 11 Lief.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 78.
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