Bossiren

[119] Bossiren, 1) halb od. ganz erhabene Bilder verfertigen; 2) dergl. Bilder aus weicher Masse, als Thon, Gyps od. Wachs verfertigen. Der Künstler, welcher das B. versteht, heißt Bossirer, u. die Kunst zu B. Bossirkunst, so v.w. Bildformkunst, s.d.; 3) das Abgußnehmen von dem Gesicht verstorbener od. lebender Menschen. Hierbei wird die Form zum Gesichte genommen, indem man Gyps über das Gesicht gießt, nachdem man die Augenbrauen u.a. Haare im Gesichte gehörig mit Öl bestrichen hat Lebenden gibt man stets eine Röhre in den Mund, damit sie athmen können, denn das Trocknen des nassen Gypses dauert 8–12 Minuten.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 119.
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