[151] Bourrienne (spr. Burrienn), Louis Antoine Fauvelt de B., geb. 1769 in Sens, wurde mit Napoleon auf der Militärschule in Brienne erzogen u. Freund desselben, studirte seit 1788 in Leipzig die Rechte, machte dann eine Reise nach Polen, wurde 1792 Legationssecretär in Stuttgart, ging, als der Krieg ausbrach, wieder nach Leipzig, wurde aber, des Spionirens verdächtig, aus Sachsen verwiesen. Er kehrte nach Frankreich zurück, ward aus der Emigrantenliste gestrichen u. lebte vergessen bis 1797 im Departement Yonne, wo er sich Napoleon in Erinnerung brachte u. von demselben nach Grätz in Steyermark berufen u. dessen geheimer Secretär wurde. Er begleitete nun Napoleon auf seinen Feldzügen, wurde 1801 Staatsrath, fiel aber, weil er mit dem Bankiershause Coulon allerhand Geldaffairen getrieben hatte, bei dessen Bankerott in Ungnade. Als Geschäftsträger beim Niedersächsischen Kreise nach Hamburg gesendet, blieb er hier bis 1811; er warf sich dann der Restauration in die Arme, wurde 1814 provisorisch Generaldirector der Posten, bis zur Ankunft Ludwigs XVIII., 1815 im März Polizeipräfect, folgte den Bourbons nach Gent u. wurde nach der Rückkehr Staatsrath u. Deputirter des Yonnedepartements. Durch Börsenspiel hatte er sich 1831 eine Überschuldung von fast 1/2Mill. Franken zugezogen, wurde deshalb zur Einsperrung verurtheilt, kam aber 1832 als wahnsinnig ins Krankenhaus zu Caen u. st. dort 1834. Er schr.: Mémoires sur Napoléon, Par. 1829, 10 Bde.; das Drama L'inconnu; auch schreibt man ihm die Hist. de Bonaparte par un homme qui ne l'a pas quitté depuis quinze ans, ebd. 1823, u. das Manuscrit de St. Hélene zu.