Budjadinger- u. Stadlerland

[426] Budjadinger- u. Stadlerland, Landstrich im Kreise Ovelgönne des Großherzogthums Oldenburg, an der Jahde u. Heere; hat 7 Vogteien u. 15,600 Ew.; der Boden ist im Ganzen nur mittelfruchtbar u. mühsam zu bearbeiten; Wasser überall schlecht u. die Luft ungesund; es bringt viel Getreide u. die Viehzucht ist bedeutend, Pferde, Rindvieh, Schafe (Budjadinger Schafe, s.u. Schafe), Schweine, die in sehr großer Zahl ausgeführt werden; für die Industrie bleiben daher sehr wenig Hände. Das Land muß nach drei Seiten hin gegen das Meer kämpfen u. hat von Überschwemmungen, wie in den hohen Fluthjahren 1717, 1786 u. 1792, sehr viel zu leiden. – Die Einwohner des B. sind Friesen; um den Besitz des Landes stritten lange Zeit die Erzbischöfe von Bremen, die Grafen von OFriesland u. die Grafen von Oldenburg. 1513 u. 1514 eroberten es die Herzöge von Braunschweig, Heinrich von Wolfenbüttel, Erich von Kallenberg u. Heinrich von Zelle, mit Hülfe des Grafen Johann XIV. von Oldenburg, theilten es durch das Loos unter einander, u. der Graf von Oldenburg bekam das Stadlerland als braunschweigisches Lehn.[426] Bis 1523 erkaufte Oldenburg auch die übrigen Antheile nach u. nach. OFriesland gab seine Ansprüche 1529 auf, u. der Erzbischof von Bremen bewarb sich gar nicht darum. 1667 fiel es nach Aussterben der Grafen von Oldenburg an Dänemark u. die Herzöge von Holstein-Glückstadt, als aus dem Hause Oldenburg herstammend, aber immer als Lehn von Braunschweig, welches dieses Lehn gegen ein gewisses Geldquantum bis in die neuere Zeit immer verabreichte. 1773 trat es Dänemark gegen Theile des jetzigen Holstein wieder an Oldenburg ab.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 426-427.
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