Chrysophansäure

[126] Chrysophansäure (Rheïnsäure, Parielinsäure, Rhabarbersäure), C20H8O6, findet sich in der gelben Parmelia parietina, ferner in der Rhabarberwurzel. Sie krystallisirt in goldgelben, metallglänzenden Nadeln, erscheint bei 100° getrocknet als eine orangegelbe, goldglänzende Masse, ähnlich dem krystallisirten Jodblei; sie ist geruchlos u. fast geschmacklos, löst sich kaum in kaltem Wasser, in Alkohol u. Äther ist sie leicht löslich, eine sehr verdünnte Lösung erscheint noch merklich gelb gefärbt. Bei höherer Temperatur verdampft ein kleiner Theil unverändert in goldgelben Nadeln, sie löst sich unverändert in concentrirter Schwefelsäure, mit Alkalien in schön dunkelrother Farbe. Die Färbung ist so charakteristisch, daß eine verdünnte Lösung der Säure ein sehr empfindliches Reagens auf Alkalien ist. Die chrysophansauren Alkalien sind violet od. blau.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 126.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika