Cisterne

[161] Cisterne (v. lat.), Wasserbehältniß zur Aufbewahrung des Regenwassers, in Ermangelung des Fluß- u. Brunnenwassers. Die C-n werden tief in die Erde gelegt u. durch Ausschlagen mit Thon u. durch, mit Cement verkittetes Mauerwerk wasserdicht gemacht; große C-n werden überwölbt. Über der C. sind besondere steinerne od. hölzerne Behältnisse mit durchlöchertem Boden angebracht, die das durch Röhren einströmende Regenwasser unmittelbar aufnehmen. Das Wasser läuft sodann durch einen mit Sand gefüllten Kasten, wo es seine Unreinigkeiten absetzt, um dann filtrirt sich in der C. (Regenseig) zu sammeln. Das Ausbringen des Wassers aus der C. geschieht durch bes. Eingänge mit Stufen, od. mittelst Plumpen. Zur Reinigung der C. muß das Wasser durch, un den Boden angebrachte, mit Zapfen versehene Öffnungen abzulassen sein. In derselben Weise versorgen sich auch einzelne Stadttheile großer Städte mit Flußwasser, z.B. Paris. Durch Größe u. Schönheit zeichnen sich aus die C. in Constantinopel (s.d.), Bajä, Alexandrien etc. An wasserarmen Orten, also in Bergfestungen (wo sie ein bombenfestes Dach haben), bes. in Südländern sind C-n sehr wichtig. Bei den Hebräern gab es viele C-n auf dem Lande u. in den Häusern; noch jetzt finden sich Ruinen davon bis zu 150 Fuß Länge, 60 Breite; s. u. Brunnen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 161.
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