Crispīn

[542] Crispīn (d. i. der Kraushaarige), 1) St. C., edler Römer, flüchtete mit seinem Bruder Crispianus unter Diocletian nach Soissons u. wurde Schuhmacher. Die Sage geht, daß er Leder stahl, um den Armen Schuhe zu machen (daher Crispinaden, Wohlthaten, die man auf Anderer Unkosten ertheilt); 287 v. Chr. wurden erst Beider Hände u. Füße in geschmolzenes Blei gesteckt u. sie dann enthauptet; ihr Tag 25. Oct. 2) Die von Raim. Poisson 1660 auf dem französischen Theater aufgebrachte komische Bedienten rolle. Der C. stottert u. ist in den Liebeshändeln sein es Herrn demselben durch Pfiffigkeit förderlich od. durch Tölpelhaftigkeit hinderlich. 3) C., Philolog, so v.w. Crespin.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 542.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika