Damiāni

[664] Damiāni, 1) Peter, geb. 1002 od. 1006 in Ravenna von armen Eltern, Anfangs von einem Bruder als Schweinehirt gebraucht, wurde er diesem durch einen anderen Bruder genommen u. in Florenz u. Parma erzogen; hier errichtete er eine Schule, wurde dann Mönch in Fonte Avellana u. 1041 Abt; 1051 wurde er Cardinalbischof von Ostia, legte 1061 diese Stelle nieder u. kehrte in sein Kloster zurück; nachdem er noch mehrmals als päpstlicher Legat gedient hatte, namentlich 1069 bei König Heinrich IV. wegen dessen beabsichtigter Scheidung von seiner Gemahlin Bertha, st. er 23. Febr. 1072 im Kloster S. Croce d'Avellano bei Gubbio. Seine Werke (darunter Liber Gomorrhianus, worin die Laster des italienischen Clerus geschildert werden; ferner Briefe, Reden, Leben von Heiligen u. Tractate), von C. Cajetanherausgeg., Par. 1642 u. 1663, 4 Bde.; Lebensbeschreibung von Laderchio, Rom 1702, 3 Bde. 2) Johann D. v. Tuhegli, geb. 1710, studirte in Firmio Theologie u. Philosophie, wurde 1737 Domherr in Gran u. st. 1768 als Custos der Kathedrale in Waitzen; er schr.: Maria, Dei genitrix virgo, in primo suae animationis instanti speculum sine macula, Posen 1759; Doctrina vera Christi ecclesiae, ebd. 1762; Justa religionis coactio, Ofen 1765 (wurde wegen der darin gepredigten Intoleranz gegen die Protestanten von der Regierung unterdrückt).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 664.
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