[835] Demogerontes (gr.), Volksälteste, Gemeindevorsteher, eine Art Municipalverfassung, bereits im alten Griechenland gewöhnlich, erhielt sich auch während des Mittelalters, erlangte aber unter der Türkenherrschaft eine um so nachhaltigere Wichtigkeit, je mehr sie dazu beitrug, den Griechen eine Art politischer Selbständigkeit u. ein gewisses Selbstgefühl zu geben. Nach diesem Systeme war das Land, mit Ausnahme der Insel Kreta (Kandia), in Gemeinden eingetheilt, in denen die Einwohner nach freier Wahl, ohne an einen Census gebunden zu sein, ihre Localobrigkeiten, die D., gewöhnlich aus den Wohlhabenderen des Ortes wählten, welche die Angelegenheiten der Gemeinde besorgten. Durch Vererbung des Amtes in einzelnen Familien erhoben sich die D. nach u. nach zu einer besonderen Klasse des griechischen Volkes, zu einer Art Local od. Provinzialadel, der namentlich im Peloponnes eine bestimmte Geltung hatte. Die D. einer Provinz wurden wieder aus den Bewohnern der Hauptstadt der letzteren von den übrigen Demogeronten der Provinz gewählt. Die D. heißen auch Archonten, Ephoren, Proestoi, u. mit einem türkischen Namen: Kodscha-Baschi.