Diamĕter

[108] Diamĕter (gr.), 1) Durchmesser, worunter man gewöhnlich eine Linie versteht, welche 2 gegenüberliegende Punkte einer Figur verbindet u. durch den Mittelpunkt geht. Bes. braucht man diesen Ausdruck für den Durchmesser bei den Kegelschnitten, Hyperbel, Parabel, Ellipse u. anderen Curven u. versteht darunter allgemein eine gerade Linie, welche alle an die Curve gezogenen Parallelen so schneidet, daß die Summe der zwischen ihr u. den Punkten der Curve, auf jeder dieser Parallelen, enthaltenen Abschnitte, an der einen Seite so groß wie an der andern ist. In diesem Sinne hat jede algebraische Curve unendlich viele Durchmesser. Krummliniger D. ist in Beziehung auf eine andere eine krumme Linie, wenn die Summe der positiven Producte aus den zwischen beiden enthaltenen Abschnitten gerader paralleler Linien so groß ist, als die Summe der negativen, bei einer bestimmten Anzahl der combinirten Abschnitte; er ist ein Kegelschnitt, wenn je 2 Abschnitte in einander multiplicirt werden; 2) so v.w. Diagonale, s.u. Diametralzahl. D. der Drehung, so v.w. Drehungsachse. D. der Schwere, gerade Linie, von einem Punkte des Umfangs eines Körpers zu einem entgegengesetzten durch den Schwerpunkt gezogen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 108.
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