Dietz [2]

[145] Dietz, 1) Joh. Christ. Friedrich, geb. 1765 in Wetzlar, wurde 1789 Subrectorin Güstrow, 1804 Rector in Ratzeburg u. 1812 Pfarrer in Ziethen; er schr.: Antitheätet, Rost. 1798; Beantwortung der idealischen Briefe Tidemanns, Gotha 1801; Die Philosophie aus dem wahren Gesichtspunkt, Lpz. 1802; Über Wissen, Glauben etc., Tüb. 1808. 2) Friedrich Reinhold, Professor der Medicin in Königsberg u. seit 1836 Director der medicinischen Klinik am Krankenhause; er st. 1836 u. gab heraus: Hippokrates, Περὶ ἱρῆς νούσου, Lpz. 1827; Analecta medic. ex libris manuscriptis edita, ebd. 1830; Galen, De dissectione musculorum et de consuetudine, Königsb. 1833; Scholia in Hippocr. et Galen, ebd. 1834, 2 Bde.; Severus, De clysteribus, ebd. 1836; Soranus, De arte obstetric. morbisque mulierum, ebd. 1838, etc.; er schr.: Strenae clinicae, ebd. 1835. 3) Feodor, geb. 1813 in Karlsruhe, bildete sich auf der Münchener Akademie zum Historienmaler; nachdem er schon 1833 in München als Gehülfe von Fr. Folz an der Ausschmückung des Servicezimmers der Königin Theil genommen hatte, begab er sich 1837 nach Paris zu Horace Vernet, unter dessen Leitung er seine Anlagen zur Schlachtenmalerei entwickelte; 1848 kehrte er nach München zurück, wo er mit einigen Unterbrechungen (u.a. nahm er als Freiwilliger Theil an dem Schleswig-holsteinschen Kriege 1848) seinen ständigen Aufenthalt nahm. Der Großherzog von Baden ernannte ihn zum Hofmaler. Von D-s Gemälden, welche sich durch schöne Gruppirung, Lebendigkeit u. Wahrheit des wiedergegebenen Moments, durch eine meisterhafte technische Behandlung u. sorgfältige Ausführung auszeichnen, sind viele in Lithographie allgemein verbreitet. Die vorzüglichsten sind: Gustav Adolfs Tod, Ludwig von Baden in der Schlacht bei Wien, Die Heldenthat der Pforzheimer im Dreißigjährigen Kriege, Die Erstürmung Belgrads durch Max Emanuel, Die nächtliche Heerschau (im Besitz von Napoleon III.), Die Zerstörung Heidelbergs, Marie Eleonore, Gustav Adolfs Wittwe, am Sarge ihres Gatten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 145.
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