Dulcose

[389] Dulcose (Dulcin, Chem.), C12H14O12, eine Zuckerart aus Madagascar; die Mutterpflanze, welche sie liefert, ist noch unbekannt; sie bildet[389] rundliche Brocken, die inwendig krystallinisch u. außen mit erdigen Theilen bedeckt sind. Die D. wird leicht durch Umkrystallisiren aus heißem Wasser gereinigt, beim Erkalten scheidet sich die D. krystallinisch ab; sie ist farb- u. geruchlos u. schmeckt dem Mannit ähnlich schwach süß; sie kracht zwischen den Zähnen; ihre wässerige Lösung ist auf das polarisirte Licht ohne Einfluß. Die stark glänzenden Krystalle. gehören dem monoklinoëdrischen System an; sie schmelzen bei 182° u. krystallisiren beim Erkalten wieder. Bis 275° erhitzt, zersetzen sie sich, ohne sich dabei zu färben, unter Bildung von Kohlenoxyd, sowie von Spuren von Aceton u. Essigsäure; bei der Destillation bleibt in der Retorte keine Kohle zurück; die D. ist wenig löslich in Alkohol; die wässerige Lösung geht, mit Hefe zusammengebracht, nicht in Gährung über; beim Behandeln mit Salpetersäure giebt die D. Schleimsäure. Die wässerige D-lösung bewirkt in Lösungen von essigsaurem Bleioxyd, salpetersaurem Silberoxyd u. Goldchlorid, selbst in der Siedehitze keine Veränderung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 389-390.
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