[442] Veränderung, 1) Verschiedenheit u. Wechsel in den Merkmalen eines Dinges, welches trotz dieses Wechsels in dem, als was er sich zu erkennen gibt, zu sein (zu existiren) fortfährt. Veränderlich ist dasjenige, wovon die Möglichkeit eines solchen Wechsels (die Veränderlichkeit) angenommen wirb. Da die Thatsache der V. dem Denken die Bestimmung aufbringt, daß ein Ding ist u. nicht ist, was es ist, so kann man sie auch als Vereinigung entgegengesetzter Merkmale in der Einheit eines Dinges bezeichnen; sie enthält daher ein allgemeines Problem für das Denken, welches von jeher einer der Mittelpunkte des metaphysischen Denkens gewesen ist ü. welches allen den Versuchen zu Grunde liegt,[442] theils die Ursachen u. Bedingungen der V-en zu erforschen, theils das Verhältnis des Unveränderlichen u. Unbedingten (Absoluten) zu den thatsächlich gegebenen V-en nachzuweisen; 2) bei Pianoforten die Züge, durch welche bewirkt wird, daß das Instrument einen anderen Klang bekommt, bes. das Piano u. Forte hergestellt wird; 3) das Anbringen anderer Decorationen auf der Scene, um einen anderen Ort darzustellen; 4) bei Darstellung der Kunst, bes. bei Gemälden, Mannigfaltigkeit u. Verschiedenheit der einzelnen dargestellten Gegenstände; 5) (Musik), s. Variationen 6); 6) die Abweichungen der Magnetnadel von dem wahren Nordpunkte; 7) die Ausdehnung od. Zusammenziehung der metallenen Maschinentheile, welche durch den Wechsel der Wärme u. Kälte bewirkt wird; 8) V. der Weiber, so v.w. Menstruation.