Elsterberg

[661] Elsterberg, 1) Gerichtsamt im königlich sächsischen Kreise Zwickau (Voigtland) mit 6700 Ew. in 1 Stadt u. 19 Dörfern; 2) Amts- u. Vasallstadt darin an der Elster, Burgruine, Sonntagsschule, Rettungshaus, Musselin- u. Zeugweberei, Schieferbrüche; 3160 Ew. Das wildromantische Felsenthal der Elster zwischen E. u. Plauen bildet die sogenannte Voigtländische Schweiz, auch Steinigt genannt. – Die Feste E. ward gegen die Sorben angelegt u. gehörte als freie Reichsbesitzung den Herren v. Lobdeburg. Die letzten Besitzer aus diesem Geschlechte waren Buffo u. Hermann, welche 1345 als Wegelagerer vom Kaiser Karl IV. in die Reichsacht gethan, vertrieben u. ihres Lehens verlustig erklärt wurden. Das Schloß E. wurde damals zerstört u. fiel an die Landgrafen von Thüringen; 1569 wurde es meißnisches Lehen. Die Burg wurde nach 1354 zwar wieder aufgebaut, aber später wurde sie wieder Ruine. Sie gehörte 1440 denen v. Bünau, 1634 denen v. Bose, 1753 wieder v. Bünau, u. ist jetzt in bürgerlichen Händen. Hauptbrände der Stadt 1702 u. 30. Mai 1840.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 661.
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