[794] Fünfkirchen, 1) Bezirk des Kreises Baranya im Verwaltungsgebiet Ödenburg (Ungarn:, 111/2 QM.; 2) (Pecs, Quinque Ecclesiae), Hauptstadt des Kreises u. alte königliche Freistadt. Sitz der Kreis- u. Bezirksbehörde, Bischof, juridische Akademie, Priesterseminar, Obergymnasium, Kathedrale u. noch 6 andere Kirchen, Hospital, Comitats- u. Stadthaus, Postamt; 18,500 Ew., Ungarn u. Deutsche, welche Gerberei, Tabak-, Wein-, Saffran-, Rübsenbau, ferner Seidenwürmerzucht, Handel mit Wein, Öl, Knoppern etc. betreiben; die Stadt besitzt auch ein Theater, viele Vergnügungsplätze, warme Bäder; in der Nähe werden Steinkohlen gegraben; die königliche Akademie ist seit[794] 1802 nach Raab verlegt. F. stand schon früh u. war bedeutend; 1009 wurde das Erzbisthum gegründet; 1543 wurde F. den Ungarn von den Türken abgenommen u. auf dem dasigen Schlosse st. 1566 Sultan Solyman; 1586 wurde F. von den Kaiserlichen wiedererobert.
Pierer-1857: Fünfkirchen [2]