[170] Feldgeschrei, 1) früher, vor Einführung der Uniformen, Erkennungswort im Treffen. Die Griechen riefen Alala, Alala; die Römer feri, feri! (schlag-schlag!); die alten Deutschen schrien den Varditus (s.d.); bei den griechischen Kaisern rief man Christe boëthei! (Christus hilf!); bei den Kreuzfahrern deus vult (Gott will es) od. adjuva deus! (hilf Gott!); die Franzosen riefen Montjoye de St. Denys, die Spanier San Ja go, die Engländer Sanct Georg, die Schweden im Dreißigjährigen Kriege: Gottmituns; die Türken rufen noch jetzt Allah Esmid. Öfters war die Hauptstadt des Landes, für die man focht, das F., oft hatten auch die besonderen Schaaren eines Heeres besonderes F. u. die ganze Armee ein gemeinschaftliches. Die Franzosen ermuntern sich noch jetzt durch en avant! u. die Russen u. andere Völker rufen Hurrah bei ihren Angriffen. 2) Jetzt im Kriege od. bei Übung des Felddienstes ein Personenname, welchen die des Nachts einander begegnenden Truppenabtheilungen, so wie die Patrouillen u. Vorposten zum gegenseitigen Erkennungszeichen haben. Das F. wird jedem einzelnen Soldaten gegeben, dagegen die Parole (gewöhnlich ein Ortsname) nur den Befehlshabern vom ganzen Posten. Um jenes wird im Kriege daher jeder bei den Vorposten ankommende Soldat u. die kleinste Truppe gefragt, um diese nur der Commandeur einer Abtheilung. Ein drittes Erkennungszeichen ist noch die Losung, gewöhnlich ein Doppelwort, erst wenn dieses zwischen den sich begegnenden Abtheilungen gegeben ist, nähern sie sich einander, um das F. mit leiser Stimme zu geben, damit es so möglichst vor dem Feinde geheim gehalten werden kan. Mit F., Parole u. Losung wird in der Regel alle Tage, wenn man sehr nahe vor dem Feinde steht, auch öfter u. wohl in einer Nacht einige Mal gewechselt.