[245] Feuerschwamm, der rohe Baum- od. Buchenschwamm. Er wächst an den Eichen u. Buchen als Löcherschwamm (Boletus igniarius u. B. fomentarius L.); in manchen Ländern wird auch der Eichenblätterschwamm (Agaricus quercinus L.) zu Zunder- u. Feuerschwamm verarbeitet. Man schneidet od. stößt den Schwamm von den Stämmen der Bäume ab, beseitigt Holz u. Rinde, schlägt ihn mit Holzschlägeln recht weich, kocht ihn in Ätzlauge, trocknet u. klopft ihn noch einmal. Den ganz geringen F. bereitet man in Gruben, die man Schicht um Schicht mit Holzasche u. Schwamm anfüllt, mit heißem Wasser begießt u. 3 Wochen lang gähren läßt; Behandlung wie oben. Dieser geringe F. ist entweder gelb od. braun; schwarz färbt man ihn mit Absud von Erlenrinde u. Eisenwasser od. Blauholzbrühe u. Eisenvitriol. Der Ulmer F. wird in Deutschland für den besten gehalten; Weißer F. wird mit Chlor gebleicht u. mit Chlorkali leichter entzündlich gemacht; kommt aus Frankreich. Blätter- u. Papierschwamm wird papierartig aus dem rohen Schwamm zubereitet u. als Zunder, sogar zum Beschreiben u. Bedrucken verwendet. Der F. wird auch zum Blutstillen gebraucht.