Fredegunde

[664] Fredegunde, aus niederem Stande, zuerst Hoffräulein bei Andowera, erster Gemahlin König Chilperichs I. von Neustrien, bald darauf dessen Geliebte u. bewog endlich den König, seine Gemahlin zu verstoßen. Aber ohne sie zur Gemahlin zu nehmen, verstieß er sie auch wieder, als er 567 die westgothische Königstochter Gaiswinde heirathete. Bald gewann jedoch F. Chilperichs Liebe wieder; sie ließ nun Gaiswinde erdrosseln u. wurde hierauf von Chilperich zur Gemahlin u. Königin angenommen. Als Sigbert, um seine Schwägerin zu rächen, gegen Chilperich zog u. denselben in Turnay belagerte, ließ ihn F. ermorden, jagte die Belagerer bis nach Paris, bemächtigte sich hier Brunhildens, der Gattin Sigberts, u. ihrer Kinder, sperrte dieselbe in ein Kloster ein u. schaffte später ihre 3 Stiefsöhne heimlich bei Seite. Nach Chilperichs Ermordung 584 war sie Vormünderin Lothars II. bis zu ihrem Tode 597.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 664.
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