Chilpĕrich

[932] Chilpĕrich. I. König von Burgund: 1) Sohn Gunderichs, seit 466 Mitregent u. 473 (476) Nachfolger seines Vaters in Burgund, wurde um[932] 490 von seinem Bruder vom Throne gestoßen u. ermordet, s. Burgund (Gesch.). II. Könige von Neustrien: 2) Ch. I., Sohn Chlothars u. Aregundens, wurde 561 König eines Theils von Neustrien, dessen Residenz Soissons war; 567 König von ganz Neustrien bis 584, wo er bei Chelles ermordet wurde. Von seinen Kriegen s. Franken. Aus Liebe zu Fredegunde verstieß er seine 1. Gemahlin Audovera u. ließ seine 2. Gemahlin Galasuinda, Athanagundes Tochter, ermorden, worauf er Fredegunde heirathete. Er bereicherte das althochdeutsche Alphabet mit den Buchstaben æ (d.i. ae) u. w. (Chilperichs Buchstaben). 3) Ch. II., eigentlich Daniel, jüngster Sohn Childerichs II., war Anfangs Mönch u. 716–720 König von Neustrien, s. ebd.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 932-933.
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