Fries [4]

[744] Fries, Grafen von F., 1) Johann, stammte aus einer angesehenen Familie im Elsaß, widmete sich der Handlung u. etablirte ein Geschäft in Mühlhausen, welches er später nach Wien verlegte. Hier zu großem Reichthum gelangt, machte er sich auch um sein neues Vaterland sehr verdient, indem er mehrere Fabrikzweige in den österreichischen Erblanden anlegte, die österreichischen Armeen in den Niederlanden unterstützte u. im Siebenjährigen Kriege dem Staate wesentliche Geldvorschüsse leistete. Dafür wurde er von der Kaiserin Maria Theresia 1752 geadelt, 1757 zum Commerzienrath ernannt u. in den Reichsritter- u. 1762 unter Ernennung zum Hofrath in den Reichsfreiherrnstand erhoben. Als er 1744 der Conferenz wegen eines neuen Zolltarifs zwischen den deutschen u. niederländischen Provinzen in Brüssel beiwohnte, ergriff er die Gelegenheit, dem ungarischen Kupfer neue Absatzwege zu verschaffen; dann eröffnete er seit 1777 ein Handelsgeschäft mit österreichischen Producten auf der Donau nach Rezuk, gründete ein deutsches Handelshaus in Constantinopel u. war 24 Jahre Director der k. k. Bergwerksproducte. 1783 wurde er in den Reichsgrafenstand erhoben, nachdem er 1771 wegen des Besitzes der Herrschaften Rennerlohe u. Oberschweiningen im Rittercanton Altmühl unter die Ritterschaft des Fränkischen Kreises aufgenommen worden war; er st. 1785 in Vöslau. 2) Graf Moritz, Sohn des Vor., geb. 1777, er ist als Kunstfreund bekannt u. st. 1825; er war vermählt mit Therese, geb. Prinzeß von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst; jetziger Chef: 3) Graf Moritz, Sohn des Vor., geb. 2. März 1804, vermählt seit 1836 mit Florentine geb. von Pereira-Arnstein; sein älterer Sohn Ludwig ist 1839 geboren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 744.
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