Furunkel

[806] Furunkel (Furuncŭlus), eine härtliche, schmerzhafte, blaurothe Entzündungsgeschwulst, von der Größe einer Haselnuß bis zu der eines Taubeneies;[806] entsteht bald ohne sichtliche Ursache, bald in Folge von Kachexien, an äußern, vorzüglich fettreichen Hautstellen, ist mehr beschwerlich als gefährlich, u. erregt nur selten Fieber, Nervenzufälle od. schlimme Geschwüre. Es erscheint entweder einzeln od. gewöhnlich in größerer Anzahl. Manche Personen sind bes. dazu geneigt. Er läßt sich schwer zertheilen, gcht dagegen oft schnell in Eiterung über, ohne jedoch veich zu werden. An der Spitze erscheint dann en wenig Eiter, meist mit Blut vermischt, in der Tiefe schreitet die Eiterung langsam fort, kommt zum Stillstand, u. es bleibt ein Eiterstock (Eiterpfropf, abgestorbenes Zellgewebe) zurück, mit Neigung, sich von Neuem zu entzünden. Bei der Heilung kommt es darauf an, durch etwas reizende Mittel, insbesondere Breiumschläge etc., die Eiterung zu befördern u. so alles verdorbene Zellgewebe zu entfernen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 806-807.
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