[832] Gabunland (Cameronland), der südlichste Theil Guineas (Westafrika) vom Meeresarm des Rumby bis zum Lauf des Flusses Gabun. Der nördliche Theil der Landschaft ist erfüllt mit dem Camerongebirge u. dem Bergwasser des Rumby u. Gua, der südliche Theil ist niedrig, eben u. sumpfig. Längs der Küste liegen einzelne kleine Inseln u. Inselgruppen. Die bedeutendsten Flüsse sind außer dem Gabun, der Cameron, Dschamur, Malemba, Borea, Campo, San Benito, Muneh od. Fährlichkeitsstrom u. Mundah. Das Klima ist im nördlichen, gebirgigen Theile u. an der Mündung des Gabun sehr gesund, in den niedrigen südlichen Strichen dagegen ungesund. Die Vegetation ist ungemein üppig u. reich an farbigen Hölzern, namentlich an Sandelholz am Gabun u. an Roth- u. Ebenholz bei Calabar, am Muneh u. Mundah, sowie an prächtigen Waldbäumen. Fast überall gedeiht die Yamswurzel vorzüglich. Die Bevölkerung (Gabuns, M' Pongo) ist zahlreich, bes. am Cameron u. Gabun, lebt in vielen kleinen Stämmen, ohne ein größeres Reich zu bilden, u. hat als Religion ausschließlich einen Fetischismus. Am meisten entwickelt sind die Einwohner am Gabun, welche meist als Unterhändler für die Europäer dienen, während die Bewohner von Alt-Calabar noch Menschenopfer bringen u. die am Muneh noch völlig wild sind. Hauptgegenstände des Handels sind bes. Palmöl, Sandel- u. Rothholz u. vorzügliches Elfenbein; der Sklavenhandel soll fast ganz aufgehört haben Die bedeutendsten Handelsplätze im G. sind Noängo od. Kings-Georges-Town u. Impangi.