Gaultherīn

[15] Gaultherīn, Bestandtheil des Öls aus der Rinde von Betula lenta (s.u. Gaultheriaöl); man erhält es, wenn man die Rinde mit Alkohol erschöpft, den Extract mit Wasser auszieht, mit Bleioxydhydrat fällt u. die abfiltrirte Flüssigkeit eindampft, den Rückstand mit Alkohol auszieht u. verdampfen läßt. Das G. ist eine gummiähnliche Masse von bitterem Geschmack, welche nicht krystalisirt; Salpetersäure erzeugt damit eine gelbe krystallinische Verbindung, Schwefelsäure löst es mit rother Farbe auf; fixe Alkalien zerlegen es u. bilden Gaultherinsäure, diese entsteht, wenn man das Gaultherin mit Barytwasser kocht, mit Kohlensäure fällt, filtrirt u. die Lösung mit Schwefelsäure versetzt, eindampft, mit kohlensaurem Bleioxyd kocht u. die Flüssigkeit durch Schwefelwasserstoff zersetzt; die G. scheidet sich krystallinisch aus; mit Basen bildet sie unkrystallisirbare Salze, mit Schwefelsäure destillirt liefert sie Gaultheriaöl.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 15.
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