[429] Gnadenorden, 1) Orden U. L. F. von der Gnade zu Auslösung der gefangenen Christen, gestiftet 1218 von Peter Nolasque u. Raimund von Pennafort, als geistlicher Verein von Rittern u. Priestern; neben den drei üblichen Mönchsgelübden galt auch das vierte: sich für Befreiung eines Christensklaven hinzugeben. Tracht der Priester: Rock, Kappe u. Scapulier weiß; der Ritter: ganz weiß u. darauf des Königs Wappenschild, drei goldene Pfähle im rothen Feld, darüber ein silbernes Kreuz; erhielt 1235 päpstliche Bestätigung u. St. Augustins Regel; 1301 trat eine Spaltung im Orden ein; ein Priester wurde zum General des Ordens gewählt, dem der Papst einen Ritter als Generalcomthur für das Zeitliche beigab. Er verbreitete sich über 8 Provinzen in Amerika, wo er noch als Mönchsorden besteht, u. 4 Provinzen in Europa, wo er 1790 u. 1835 aufgehoben wurde; 2) Barfüßer-Recollecten des Ordens von der Gnade U. L. F., 1603 durch Joh. Bapt. Gongalez in obigen Orden eingeführte u. über mehrere Klöster verbreitete Reform, mit der Tracht der Karmeliterbarfüßer u. sehr strenger Lebensweise; trennte sich 1621 völlig vom Mutterorden u. erlosch 1835; 3) Klosterfrauen vom Orden U. L. F., gestiftet 1569 von Anton Velasco u. Maria Sebata zu Sevilla, für gleichen Zweck mit gleicher Tracht, unter Leitung der Mönche des Ordens; über Spanien verbreitet; 1835 aufgehoben; 4) Tertiarier des Ordens U. L. F. der Gnade, gestiftet 1265 von Isabella Berti u. Eulalia Peris zu Barcelona, für denselben Zweck, nach einer gemilderten Regel des Ordens; lediglich für Wittwen u. Mädchen, mit einfachen Gelübden; verschwand 1818.