Gratiŏla

[554] Gratiŏla (G. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Scrophularineae-Gratioleae, 2. Kl. 1. Ordn. L., mit fünftheiligem Kelche, zweispaltiger Ober-, dreispaltiger Unterlippe der Blumenkrone, 4–5 Staubgefäßen, davon nur zwei vollkommen, Staubbeutel hängend, mit zwei Ritzen aufspringend, Narbe zweispaltig; Arten: G. officinalis, mit sitzend lanzettlichen, dreinervigen, kleingesägten Blättern u. blattwinkelständigen weißen od. blaßrosenfarbenen Blüthen mit gelblicher Röhre; Giftpflanze, in Deutschland, auf Weiden u. feuchten Plätzen; hiervon Herba gratiolae (Gottes-gnadenkraut) officinell; bewirkt frisch Brechen u. starkes Purgiren, getrocknet ist es blos Purgirmittel u. wird als Pulver u. zu Bereitung des Extractes (Extractum gratiolae) benutzt, als mäßige Gabe u. kräftig auflösendes Mittel bei Gemüthskrankheiten, durch Störungen der Unterleibsorgane veranlaßt, auch zur Behandlung aller Fußgeschwüre.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 554.
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