[576] Gregoriusfest, Schul- u. Jugendfest, von Einigen am Tage des St. Gregor, den 12. Mai (Gregoriustag), von And. den Tag nach Nicolai, den 5. Decbr., gefeiert, an welchem im Mittelalter Schüler verkleidet durch die Stadt zogen u. durch Hersagung eines auf ihre Verkleidung passenden Reims vor den Häusern sich Geld u. Lebensmittel einsammelten, welche dann gemeinschaftlich verzehrt wurden. Die Sitte ging aus heidnischen Volks- u. Schulsitten hervor, wurde in kirchliche Form eingekleidet u. seit 828 dem Papst Gregor I. zu Ehren, welcher sich um Schulen u. Gesang verdient gemacht hatte u. deshalb später als Schutzpatron der Schulen u. Stifter des Kirchengesangs verehrt wurde, als G. od. als Fest der Schulleute gefeiert. Hiervon stammt das noch jetzt hier u. da übliche Gregoriussingen (Gregoriusumgang), wo die Schullehrer mit den Schulkindern nach Ostern in ihren Gemeinden von Haus zu Haus gehen u. einige Lieder singen, wofür sie Geld- od. Lebensmittel erhalten; der Umgang schließt mit einem Kinderfeste.