Gronsfeld [2]

[665] Gronsfeld, ein aus dem Hause der Herzöge von Luxemburg stammendes Geschlecht reformirten Glaubens, welches mit den Freiherren von Diepenbroick einerlei Ursprung hat, früher sich Diepenbroick. Gronsfeld nannte u. nach dem Erlöschen der alten Grafen von Gronsfeld-Bronkhorst vom Kaiser Rudolf II. 1719 in den Grafenstand erhoben wurde u. den jetzigen Namen annahm. Merkwürdig sind: 1) Maximilian, General, belagerte 1626 Kassel u. zeichnete sich in Niedersachsen aus, agirte 1632 in Niedersachsen mit Pappenheim u. dann allein am Niederrhein gegen den General Baudissin, verlor 1633, indem er Hameln entsetzen wollte, die Schlacht bei Oldendorf, fiel 1634 in die Pfalz ein u. belagerte Heidelberg. Er befehligte später die Baiern, wurde Gouverneur von Ingolstadt u. Feldmarschall, commandirte mit Melander 1643 bei Zusmarshausen u. führte die geschlagene Armee zurück, vertheidigte aber die Lechübergänge so schlecht, daß er verhaftet wurde, aber nach Vorzeigung einer kurfürstlichen Ordre, die ihm dies befohlen hatte, 1649 losgelassen, ging er nach Wien, nahm 1653 seinen Platz auf der westfälischen Grafenbank ein, wurde vom Kaiser noch zu mehrern Geschäften gebraucht u. st. 1662. 2) Graf Bertram Phil Sigismund Albrecht, Sohn des 1720 verstorbenen Grafen Joh. Bertram Arnold, geb. 1715, war niederländischer Gesandter in Berlin, Präsident des Admiralscollegiums u. dann Nassau-oranischer Geheimrath; er st. 1772; jetziger Chef ist: 3) Graf Friedrich, Enkel des Vor. u. Sohn des 1805 gestorbenen Grafen Bertram, geb. 24. Oct. 1801, ist württembergischer Oberst u. Adjutant des Königs u. seit 1832 vermählt mit Luise geb. v. Wirsing (geb. 1811), sein Sohn Karl ist 1835 geboren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 665.
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