Hilarĭus, St.

[372] St. Hilarĭus, 1) St. H., stammte aus Sardinien, war erst Diakonus in Rom u. stand bei Leo dem Großen in hohem Ansehen, daher ihn auch derselbe 449 mit auf das Concil nach Ephesus schickte; aber hier ging es so stürmisch her, daß H. sich nur durch die Flucht vor dem Todtschlag retten konnte; 461 wurde er der Nachfolger seines Begünstigers auf dem Päpstlichen Stuhle u. st. 468. 2) St. H. Pictaviensis, geb. aus vornehmer Familie in Pictavium od. Poitiers, erhielt eine sehr gute Erziehung, trat zum Christenthum über u. wurde um 353 Bischof in seiner Vaterstadt; er war ein heftiger Gegner des Arianismus u. wurde deshalb unter Constantins 356 nach Phrygien verwiesen; 360 zurückgekehrt, bekämpfte er namentlich den als [372] Arianer verdächtigen Bischof Auxentius von Mailand u. st. 13. Jan. 368; sein Tag ist der 13. Jan.; Als Feind der Arianer hieß er Haereticorum flagellum et malleus; er gab 355 die ersten Hymnen in lateinischen Versen nebst Melodien heraus. Seine übrigen Werke (Commentar zu Matthäus, zu den Psalmen, worin er den Origenes im Allegorisiren fast noch übertrifft), herausgegeben von Erasmus, Bas. 1533, Fol.; Par. 1693; von Maffei, Verona 1730, 2 Bde.; von Oberthür, Würzb. 1781–88, 4 Bde. 3) St. H. Arelatensis, geb. um 401, wurde 429 Bischof von Arles u. st. 449; sein Tag ist der 5. Mai; er schr.: Homilien, Biographie des Honoratus etc.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 372-373.
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