[565] Hrabovsk, Johann, Baron H. von Hrabova, geb. 1782, trat frühzeitig in die österreichische Armee ein u. nahm im Generalquartiermeisterstabe an allen Feldzügen gegen die Französische Republik u. den Kaiser Napoleon Theil. Nach dem Frieden meist in Ungarn u. dem Banat verwendet, durchlief er die verschiedenen Offiziergrade, war 1830 Oberst im Generalquartiermeisterstabe u. wurde Generalmajor. Als Befehlshaber einer Brigade rückte er 1832 in die römischen Legationen ein, schlug den Aufstand nieder, wurde darauf zum Feldmarschalllieutenant u. Divisionär ernannt u. Anfang 1847 mit dem Generalcommando in Slavonien u. Syrmien betraut. Bei Ausbruch der Revolution von 1848 in Ungarn erhielt H. als commandirender General den Oberbefehl in diesem Königreiche, u. als die kroatisch-slawonischen Bestrebungen einen bedrohlichen Charakter anzunehmen schienen, den Auftrag vom ungarischen Kriegsministerium, gegen die Slawen u. den Ban Jellachich zu ziehen. Er trieb den in Carlowitz tagenden slawischen Congreß auseinander, zwang die Stadt selbst zur Übergabe an die Magyaren u. legte damit den Grund zu Verwickelungen, welche ihn zu Schritten verleiteten, die seine kriegsrechtliche Verurtheilung zur Folge hatten. Er hatte sich zwar nicht an dem Kampfe gegen die österreichischen Truppen betheiligt, vorher aber die Festungen Peterwardein u. Temesvar an die Magyaren übergeben u. in Ofen-Pesth nicht mit der nöthigen Energie angegriffen, wodurch sodann die Ermordung des Feldmarschalllieutenants Lamberg herbeigeführt wurde; deshalb wurde er von dem Kriegsgericht im März 1850 in erster Instanz zum Tode, in zweiter Instanz aber zu 10 Jahren Festungsstrafe verurtheilt. Zur Verbüßung seiner Strafe wurde H. nach Olmütz gebracht u. st. Anfang 1854, eben vom Kaiser begnadigt.