[774] Ideāl (v. gr.), 1) alles blos Gedachte od. Vorgestellte (in der Idee Vorhandene), im Gegensatz zu dem Realen (in der Wirklichkeit Vorhandenen); 2) alles einer Idee Entsprechende, daher das in bestimmter Form gedachte od. dargestellte Vollkommene, als Vorbild des Strebens. So vielfach Ideen sind, so vielfach sind auch I-e. In der Wissenschaft herrscht die Idee der Wahrheit; nur ist das I. der vollendeten Wissenschaft ein rein speculatives. Im Leben aber soll herrschen die Idee der Güte; das Lebensideal ist also das der sittlichen Vollkommenheit. In der Kunst ist I. die durch die Vernunft, mittelst der Einbildungskraft u. des Gefühls anschauungsweise ausgebildeten Urbilder des Schönen, Erhabenen etc., im Gegensatz zur Wirklichkeit mit ihren Mängeln. Vgl. W. T. Krug, Von den Idealen der Wissenschaft, der Kunst u. des Lebens, Königsb. 1799; 3) so v.w. Ideell.