Iffland

[811] Iffland, Aug. Wilh., geb. den 19. April 1759 in Hannover; ging 1777, um sich unter Eckhof zum Schauspieler zu bilden, nach Gotha zur Seilerschen Schauspielertruppe u. 1779 nach Manheim. 1796 wurde er Director der Nationalbühne in Berlin, 1811 Generaldirector aller Schauspiele u. st. das. den 22. September 1814. Seine Statue befindet sich im Concertsaale des königlichen Schauspielhauses in Berlin. I. war einer der vorzüglichsten Schauspieler seiner Zeit; er stand in der Darstellung hochkomischer bürgerlicher Charakterrollen höher als in Heldenrollen, doch war er in letzteren auch als König Lear ausgezeichnet. Seine Luft- u. Schauspiele zeigen außerordentliche Bühnenkenntniß, bewegen sich mehr in bürgerlichen Kreisen, als im höheren tragischen, sind aus dem Leben gegriffen u. sämmtlich treffliche Sittengemälde. Die besten sind: Die Hagestolzen, Die Jäger, Der Herbsttag, Die Aussteuer, Selbstbeherrschung, Der Spieler, Dienstpflicht etc.; gesammelt als: Dramatische Werke, 1798–1802, in 16 Bdn.; Neue dramatische Werke, Berl. 1807–09, 2 Bde.; Auswahl 1827 ff., 11 Bde., u. Lpz. 1844, 10 Bde.; gab auch heraus: Almanach für Theater, Berl. 1807, 1808 u. 1813; Beiträge für die deutsche Schaubühne in Übersetzungen ausländischer Schauspieldichter, ebd. 1807–15, 6 Bde. Vgl. Ifflands theatralische Laufbahn, Lpz. 1799; (Kunz) Z. Funck, Erinnerung aus dem Leben zweier Schauspieler, Ifflands u. L. Devrient's, Lpz: 1998.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 811.
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