April

[628] April (nach Ein. v. lat. aperire, öffnen [weil die Erde sich im April zum Wachsthum öffnet]; nach And. von aper, weil in diesem Monat Schweine geopfert wurden; unter Kaiser Nero Neroneus, von Karl d. Gr. Oster-, sonst wohl auch Grasmonat genannt); der 4., bei den Römern 2. Monat im Jahre; bestand zu Romulus Zeit aus 30, zu Numas Zeit aus 29 Tagen, bis zu Julius Cäsar, der ihm wieder 30 Tage zutheilte. Als allegorische Gottheit wird der A. dargestellt als ein tanzender Jüngling mit einem Klapperinstrument, ihm zu Füßen eine Syrinx (alles dies wohl in Bezug auf das, den 9. A. fallende Fest der Kybele u. der Megalensia); vor ihm auf einem, mit geometrischen Figuren bezeichneten Gestelle das Bild der Venus. Wegen der öfteren u. rascheren Veränderung des Wetters im A. nennt man veränderliche Witterung Aprilwetter, u. danach die schnell sich ändernden Wünsche u. Einfälle eines Menschen Aprillaune. Das Aprilschicken, d. h. am 1. A. Jemand zu einem vergeblichen Gang od. zur Übernahme eines ihn lächerlich machenden Auftrags zu veranlassen, den man dann einen Aprilnarren nennt, entstand angeblich durch das in den Passionsspielen dargestellte Hin- u. Herführen Jesu von Herodes zu Pilatus u. Kaiphas, nach Andern ist es der Überrest eines unbekannten heidnischen Festes.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 628.
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