Inverneß

[953] Inverneß, 1) die größte schottische Grafschaft (Nordschottland) im W. an den Atlantischen Ocean (Caledonisches Meer), im O. an die Nordsee stoßend, umfaßt zugleich einen bedeutenden Theil der Hebriden (s.d. 1) b), insgesammt 223,53 QM.; gebirgiges, romantisches, meist nicht anzubauendes Land, auf den Gebirgen ohne alle Vegetation, in den Thälern viel Moor; Gebirge: Grampian mit den Spitzen Ben Nevis (der höchste Berg Großbritanniens, 4379 Fuß), Scarsough, Caingorne, Managlea u.a.; im O. der Gebirgszug: Monagh-Lea; Flüsse: Spey, Neß, Glaß, Spean; Seen: Loch Neß, Loch Oich, Loch Lochy, Loch Siel u. m.; Kanäle: der Caledonische (verbindet durch Loch Neß, Oich u. Lochy die Nordsee u. den Atlantischen Ocean), kann von größeren Kriegsschiffen befahren werden; die 98,000 Ew. treiben Viehzucht (Pferde, Schafe, Rinder), Vogelsang, Fischerei, Leinweberei; Sprache vorherrschend celtisch, nur in den höheren Ständen englisch; 2) Hauptstadt der Grafschaft, an der Mündung des Neß in den Frith of Murray; akademisches Collegium, Hafen, durch zwei Forts geschützt, Märkte (bes. in Wolle u. Schafen), Handel, Fischerei; Fabriken in Segeltuch, Tauwerk, Leinwand, Leder etc.; 18,000 Ew. Dabei Trümmern eines Schlosses, wo Duncan durch Macbeth fiel, u. auf dem 1150 Fuß hohen Craig Phadrik die des Vitrified-Forts. Bei J. im Februar 1746 Gefecht zwischen dem Prätendenten Karl Eduard gegen General Loudon; ersterer Sieger.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 953.
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