Jay [1]

[765] Jay (spr. Schäh), Antoine, geb. 1770 zu Guitres im Departement der Gironde; wurde in der Revolution verhaftet, aber bald wieder freigelassen, erhielt er 1795 eine Verwaltungsstelle, entsagte derselben jedoch 1796 u. ging nach Nordamerika. 1802 zurückgekehrt, wurde er Erzieher von Fouches Kindern, Advocat, 1812 Hauptredacteur des Journal de Paris, 1813 Professor der Geschichte am Atheuäum u. während der Hundert Tage 1815 Mitglied der Deputirtenkammer; 1822 wurde er zu[765] gleicher Zeit mit Jouy wegen Äußerungen in der Biographie des contemporai ns angeklagt u. mit diesem 1823 zu mehrmonatlicher Gefängnißstrafe verurtheilt. Im Gefängniß zu St. Pélagie schr. er mit Jouy Les hermites en prison, Par. 1823, 2 Thle., 6. Aufl. 1826, u. nach ihrer Befreiung gaben beide Les hermites en liberté, ebd. 1824, 2 Thle. heraus; er schr. auch: Tableau littér. du 18 me siècle, ebd. 1810 (Preisschrift); Glaneur ou Essai de Nicolas Freeman, ebd. 1212; Hist. du ministère du Cardinal Richelieu, ebd. 1815, 2 Thle.; Considérations sur l'état polit. de l'Europe, ebd. 1820; La conversation d'un romantique, ebd. 1830. J. ist einer der strengsten Anhänger der klassischen Schule.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 765-766.
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